„Wir sind diesen Schritt gegangen, weil die derzeitige Lage eine praktische Arbeit im Treff mit einem direkten Kontakt zu unseren Jugendlichen ja nicht zulässt“, so Stephanie Jung, leitende pädagogische Mitarbeiterin in der Grembox, „aber gerade jetzt möchten wir die Kontakt- und Beziehungspflege zu den Jugendlichen nicht abreißen lassen“. Die sozialen Medien ermöglichen hier den Mitarbeitern_innen Kontakt und Kommunikation in anderer niederschwelliger Form. Die digitale Jugendarbeit der Grembox richtet sich vor allem an die jungen Menschen, zu denen die Sozialarbeiter_innen der RheinFlanke bereits in Vor-Corona-Zeiten Kontakt hatten. Zudem ermöglicht sie aber auch Freunden_innen dieser Zielgruppe, online Kontakt zur Grembox aufzubauen.
„Unsere Intention ist es, auf der Ebene von Beratung, Information und Bewegung ein digitales Angebot zu erarbeiten, das die Jugendlichen anspricht“, ergänzt Georg Hoecketstaller, der gemeinsam mit Jung die Grembox leitet. „Wir haben sozusagen unsere wöchentlichen Angebote, in teilweise abgewandelter Form, in den virtuellen Raum verlegt“, führt Hoecketstaller weiter aus. So bildet das digitale Wochenprogramm auch einen Querschnitt des Angebots der RheinFlanke in Gremberghoven. Die Jugendlichen haben die Möglichkeit, sich live mit sportpädagogischen Mitarbeitern_innen fit zu halten, oder sie können sich in regelmäßigen Sprechstunden online zu verschiedenen Themen beraten lassen und informieren – von der Berufsberatung bis hin zu privaten Problemen und Herausforderungen. Gegen die Corona-Langeweile bietet sich für die Jugendlichen die Möglichkeit, gemeinsam mit RheinFlanke-Mitarbeitern_innen online FIFA zu „zocken“ und auch der regelmäßige Mädchen*treff wird im virtuellen Raum aufrechterhalten. Dazu Stephanie Jung: „Gerade jetzt ist es wichtig, dass wir den Mädchen* zeigen, dass wir weiterhin für sie da sind. Durch die isolierte Lebenssituation, in den oftmals kleinen Wohnungen, kann es zu erhöhtem Konfliktpotenzial innerhalb der Familien kommen. Durch regelmäßigen Kontakt wollen wir die enge Beziehung aufrechterhalten, Präsenz zeigen und die Mädchen* in schwierigen Situationen unterstützen.“
Georg Hoecketstaller sieht die derzeitige Entwicklung als Chance für die Zukunft der offenen Jugendarbeit der RheinFlanke, stellt aber klar: „Sicherlich werden wir auch in der Zeit nach Corona Teile des digitalen Angebots weiterführen, denn sie stellen eine lebensweltnahe Variante und Erweiterung unseres professionellen Angebots dar. Dieses kann aber niemals den direkten, zwischenmenschlichen Kontakt mit den Jugendlichen ersetzen. Und den vermisse ich derzeit am meisten“.